Europa-Frühschoppen der SPD-Ortsvereine Poing und Pliening
Wir haben uns am Sonntag 19. Mai 2019 im Gasthof Forchhammer in Pliening zusammengefunden, und sind schnell in intensive und fruchtbare Diskussionen verstricjt gewesen.
So meinte eine Teilnehmerin gleich zu Beginn „Ich hab mir schon ausgedacht, was mein Wunsch sein soll an Europa: Brüderlichkeit und Schwesterlichkeit“. Allgemein wurde beim Europa-Frühschoppen „Die 12 Sterne Europas“ der SPD-Ortsvereine Poing und Pliening ein starkes Bedürfnis nach sozialer Gerechtigkeit spürbar und einer deutlichen Stärkung des "Wir" gegen das "Ich" - also des Miteinanders in Europa.
Es wurde so auch bemängelt, das die EU allzu oft technokratisch wirke und sich all zu sehr an den Interessen der großen Konzerne orientiert. Dabei müsste doch die Zukunftssicherung unseres Planeten als besonders dringlich eingestuft werden. Hier können und dürfen wir nicht mehr ewig warten! Wir brauchen „nicht noch ein weiteres Gutachten, es ist alles evident und es muss endlich gehandelt werden!“ Die Initiative der wachsenden Zahl an Kindern und Jugendlichen mit "Fridays for Future" findet deshalb unsere volle Unterstützung. Wir, die Ortsvereine Poing und Pliening, wollen hier die Initiative ergreifen, den es muss JETZT etwas auf politischem und gesetzgeberischem Wege geschehen.
Ein anderer Teilnehmer hatte die Glaubwürdigkeit Europas im Blick. Er meinte „Ich versteh es einfach nicht! Warum tut Europa nichts dagegen, dass so viele Menschen im Mittelmeer umkommen?“ Hier nichts zu tun, weil man die Einwanderung nicht möchte und sich auf keine Verteilung der ankommenden Flüchtlinge zu einigen, ist eine schwere Niederlage und ein Verrat an den humanistischen Werten Europas.
Überhaupt brauchen wir ein Europa der Menschen und nicht immer nur im Dienste des Lobbyismus. Wir brauchen ein Europa der Menschenwürde, der Menschenrechte, der sozialen Gerechtigkeit. Wir brauchen ein Europa, das den sozialen Ausgleich mit dem Schutz der Lebensgrundlagen überein bekommt.
Die über 70 Jahre Frieden, die die Menschen im westlichen Europa finden durften, sind ein unbezahklbares Gut. Sie haben es erst möglich gemacht, wirtschaftlich so weit voranzukommen. Aber nur einen gemeinsamen Markt zu haben und eine gute, florierende Wirtschaft zu haben, ist nicht mehr ausreichend. „Das Wir in Europa muss wieder mehr betont werden.“ Sehr gut kam in diesem Zusammenhang ein Grußwort der bayerischen Spitzenkandidatin für die Europawahl Maria Noichl MdEP an, die genau das „Wir SIND Europa“ zum Thema hatte. Sie sprach mit ihren Gedanken zum Artenschutz, einem Umdenken in der Landwirtschaft weg von der reinen Flächenförderung hin zu einer Förderung nach öffentlichem und ökologischem Nutzen, allen aus der Seele. Noichl, wiewohl sie ja nicht da war und ihr Grußwort von Bettina Marquis verlesen wurde, bekam Beifall. Applaus war auch der Lohn für die drei Rednerinnen und Redner der Impulsreferate: Omid Atai sprach über die Rechte und Institutionen und rief aus „Es leben die Vereinigten Staaten von Europa!“ Markus Stephan Brennhäußer betonte die Wichtigkeit der europäischen Regionen und dass man durch den Wegfall der Binnengrenzen sich frei entwickeln und überall Handel treiben könne. Bettina Marquis zeigte an einem kleinen Globus, wie klein und doch wie vielfältig Europa ist. Mit jedem Land für sich oder gar mit einem Rückfall in den Nationalismus seien die Herausforderungen nicht zu schaffen.
Für den SPD Ortsverein,
Markus Brennhäußer, Stellv. Vorsitzender