Ende April 1945 wurden nach Auflösung der KZ-Außenstelle Mühldorf 3.600 vorwiegend jüdische Häftlinge mit dem Zug Richtung Seeshaupt transportiert. Am 27.April 1945 musste der Zug wegen eines Triebwerkschadens in Poing haltmachen. Die Insassen waren ohne Nahrung und Wasser in den Viehwaggons zusammengepfercht. Die verzweifelten Menschen rebellierten. Die Aufseher öffneten aus Angst vor einem Aufstand die Waggontüren. Viele Gefangene ergriffen daraufhin die Flucht und verließen die Waggons. Der damalige Bürgermeister rief die Luftwaffe zu Hilfe. Die meisten Häftlinge wurden von den Mitgliedern der Luftwaffe zurückgetrieben, mehr als 50 kamen ums Leben.
An diesem Mittwoch, den 27.04.2022, jährt sich dieses unfassbare Geschehen. Die Gemeinde Poing lädt aus diesem Anlass um 17.00 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung am Poinger Mahnmal in der Bahnhofstraße ein. Es ist wichtig, die Erinnerung an die grauenhaften Ereignisse des Naziregimes wach zu halten. Es ist wichtig Flagge zu zeigen und Zeichen zu setzen gegen Ausgrenzung, das Wiedererstarken rechter Polemik und rechter Politik.
Für die Fraktion der SPD Bürgerliste
Bärbel Kellendorfer-Schmid, Fraktionssprecherin
Peter Maier, Fraktionssprecher