Erst kürzlich wurde die „Initiative Poing Unverpackt“ und ihr Unverpacktladen mit Café für ihr innovatives und nachhaltiges Konzept mit dem Unternehmerpreis des Landkreises ausgezeichnet. Die Freude war allseits groß. Doch leider steht der Erfolg auf tönernen Füßen. Wie die Genossenschaft ihren Mitgliedern mitteilte, können mit den bisher erzielten Einkünften die Kosten nicht gedeckt werden. Bedeutet in Kurzfassung: Der Laden hat zu wenig Kunden.
Mit diesem Problem steht die „bunte bOHNE“ leider nicht alleine da. Viele lokale Geschäfte und Firmen müssen um ihr Überleben kämpfen, weil die Kunden lieber im Internet oder in den Industriegebieten auf der grünen Wiese einkaufen. Dabei sollte doch inzwischen jedem klar sein, dass umweltbewusstes Einkaufen anders funktioniert: Man fährt möglichst mit dem Fahrrad zu den Läden vor Ort und kauft dort die Produkte ein, die regional produziert wurden, kurze Transportwege haben und die die Jahreszeit ermöglicht. Im Fall der „bunten bOHNE“ kommen noch zwei große Vorteil hinzu: Dort vermeiden wir Plastikmüll und andere überflüssige Verpackungsmaterialien, die die Umwelt belasten. Und wir können nach dem Einkauf noch gemütlich im Café Platz nehmen, frühstücken oder Mittag essen, reichhaltig, innovativ und frisch gekocht. Das alles gibt es auch zum Mitnehmen - mit völlig gutem Gewissen.
Jeder möchte gerne einen lebendigen Ortskern, in dem man herumschlendern und sich am vielfältigen Angebot bedienen kann. Das ist ein wichtiger Wohlfühlfaktor für jede Gemeinde. Auch ein gewisses kulturelles Leben gehört dazu. Selbst hier punktet die „bunte bOHNE“. Sie hat sich in der kurzen Zeit ihrer Existenz mit Lesungen, Musikveranstaltungen, Workshops und vielem mehr einen festen Platz im Gemeindeleben erobert. Wenn wir diese Vielfalt für Poing erhalten wollen, müssen wir auch vor Ort einkaufen und zum Beispiel unsere Lebensmittel oder Drogerieprodukte in unserem einzigen Unverpacktladen im Landkreisnorden einkaufen. Das ist nicht nur gut für unsere Gemeinde, sondern auch gut für die Umwelt und damit gut für uns alle.
Also zeigen wir uns solidarisch, nutzen unsere Macht als Verbraucher und retten die „bunte bOHNE“!
Für den SPD Ortsverein
Christina P. Tarnikas, stellv. Vorsitzende