Gesetzliche Krankenversicherung klingt nach etwas, das alle trifft. Aber das ist nicht der Fall. Beamt*innen, Selbstständige, und Menschen mit hohem Einkommen sind zum Beispiel davon ausgeschlossen. Sie müssen sich privat versichern.
Das scheint sinnvoll: Wer viel Geld verdient, hat auch genug, um sich selbst um eine Krankenversicherung zu kümmern. Aber der gesetzlichen Krankenversicherung geht dadurch viel Geld verloren, das in bessere Leistungen, bessere Arbeitsbedingungen und vieles mehr investiert werden könnte. Dieses Geld fließt stattdessen in unsolidarische Privatversicherungen.
Manchmal kommt es auch zu sozialen Härten. Wenn das Einkommen plötzlich wegbricht, gibt es sehr lange Fristen, bis eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung möglich ist. Wer erst spät in eine private Krankenversicherung wechselt, muss hohe Beiträge fürchten. Und wer schwer erkrankt, vererbbare Krankheiten in der Familie hat oder einfach nur älter wird, muss immer höhere Beiträge zahlen, die sich manche irgendwann nicht mehr leisten können.
Das ändert die Bürgerinnenversicherung! In sie zahlen alle ein: von einfachen Angestellten bis zu den großen Firmenbossen, egal ob arm oder reich und egal ob Selbstständiger, Arbeiterin oder Bundestagsabgeordnete. Die Bürgerinnenversicherung beendet die Zwei-Klassen-Gesellschaft im Gesundheitswesen und sorgt für eine bessere Finanzierung der Krankenkassen, ohne dass dafür Beiträge erhöht werden müssten.
Übrigens: Dasselbe Prinzip funktioniert natürlich auch bei der Renten- und der Pflegeversicherung.
Apropos Pflegeversicherung: Es sind häufig Frauen, die Angehörige daheim pflegen, weil sich die Familie ein Pflegeheim oder eine ambulante Pflege nicht leisten kann. Dafür reduzieren sie oft ihre eigene Arbeitszeit, was nicht nur zu weniger Einkommen, sondern später auch zu niedrigen Renten führt. Zusätzliche Rentenpunkte für die Pflege von Angehörigen oder das Rückkehrrecht in Vollzeit sind Teilerfolge, um diese Menschen zu entlasten. Was es aber wirklich braucht, ist eine Pflegeversicherung, die 100 Prozent der Kosten übernimmt - für einen ambulanten Pflegedienst oder ein Pflegeheim. Nur so können Angehörige wirklich von finanziellen Sorgen entlastet werden.
Deshalb am Sonntag beide Stimmen SPD!
Ihre
Magdalena Wagner