Zwei Tagesordnungspunkte in der letzten Gemeinderatssitzung waren für unsere Senioren reserviert.
In einer von Frau Dr. Pethe vom Büro für räumliche Entwicklung vorgetragenen Analyse wurden die aktuellen Zahlen zum Bedarf an stationären, teilstationären und ambulanten Pflegeplätzen vorgestellt.
Damit wurde mehr als anschaulich, dass in Poing bereits ein Pflegenotstand besteht.
Den 39 stationären Plätzen im Seniorenzentrum in der Marktstraße steht aktuell ein Bedarf von bereits 80 Plätzen gegenüber. Diese Diskrepanz wird sich in den nächsten Jahren noch vergrößern, der Bau eines neuen und größeren Seniorenzentrums ist absolut erforderlich und muss so schnell wie möglich umgesetzt werden.
Anschließend wurde die Fortschreibung des Seniorenkonzeptes vorgestellt, das 2017 auf Antrag der SPD Bürgerliste vom Gemeinderat beschlossen wurde.
Kernpunkte für unsere Fraktion sind, neben dem Bereitstellen der erforderlichen Pflegeplätze, solange wie möglich das selbstbestimmte Leben in der eigenen Wohnung zu ermöglichen. Dazu ist der Ausbau von Plätzen im Betreuten Wohnen und Betreuten Wohnen zu Hause dringend erforderlich. Ein erster Schritt hierzu ist der von uns unterstützte Bau von bezahlbaren und seniorengerechten Wohnungen im neuen Baugebiet Lerchenwinkel.
Im Laufe der Diskussion wurde auch das Fehlen von haushaltsnahen Dienstleistungen bemängelt. Diese Problematik ist leider nicht neu, denn bereits 2016 wurde aus dem Seniorennetzwerk auf diesen Mangel hingewiesen.
Auch wurde er bereits damals von unserer SPD Abgeordneten Doris Rauscher an das Landratsamt und an die Staatsregierung herangetragen. Leider ist bis auf eine Bedarfserhebung durch das Landratsamt bisher nichts weiter erfolgt. Eine Abdeckung durch ehrenamtliche Kräfte ist durch die Einschränkungen des Pflegestärkungsgesetztes (Erforderliche Zertifizierung usw.) nicht möglich.
Der Gemeinderat hat die Ausführungen unserer beiden Seniorenbeauftragten, Frau Bachmann und Herrn Sterker zustimmend zur Kenntnis genommen.
Erfreulicherweise wurde diesmal von anderen Fraktionen nicht auf finanzielle Vorbehalte hingewiesen. Die Aufwendungen für unsere Senioren bekommen endlich den Stellenwert, der dieser öffentlichen Aufgabe auch gerecht wird.
Poing ist, trotz der Einschränkungen durch die Pandemie, auf einem guten Weg auch für unsere Senioren die erforderlichen Angebote, ob Pflege oder Betreuung, anzubieten und auszubauen.
Unsere Fraktion wird sich auch weiterhin für die Belange unserer älteren Mitbürger einsetzen!
Für die Fraktion der SPD Bürgerliste
Bärbel Kellendorfer-Schmid, Fraktionssprecherin
Peter Maier, Fraktionssprecher