Sowohl der Landkreis Ebersberg als auch Poing als Gemeinde ist Mitglied in der „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen e.V.“ (AGFK). Beide sollen nach der erfolgreichen Prüfung durch eine Kommission in diesem Sommer die Auszeichnung als fahrradfreundliche Kommune erhalten. Dafür haben sowohl der Landkreis als auch Poing einige Anstrengungen unternommen und viele Projekte auf den Weg gebracht. Ziel ist es, das Fahrrad als alltägliches umweltfreundliches Fortbewegungsmittel zu etablieren und die Menschen zu einem Umstieg vom Auto auf’s Radl zu bewegen. Ein wichtiger Baustein, damit unsere Gemeinde klimaneutral wird. Ein Ziel, hinter dem der gesamte Gemeinderat steht und das auch unser Landrat Robert Niedergesäß für den Landkreis verfolgt.
Daher waren wir doch sehr erstaunt, dass der Wunsch der Gemeinde, die Parkverbotszonen an der Anzinger Straße auszuweiten, vom Landratsamt abgelehnt wurde – und das mit Argumenten, die aus der Mottenkiste der Verkehrsplanung stammen. Seit Jahren ist es ein bekanntes Problem, dass hier durch parkende Autos und vor allem große Lastwagen die Sicht behindert wird und regelmäßig gefährliche Verkehrssituationen entstehen. Insbesondere auch für Fahrradfahrer wird es hier immer wieder unangenehm. Aufgrund der Steigung ist dies für sie ohnehin keine leichte Strecke. Regelmäßig werden sie hier auch noch durch entgegenkommende Autos entweder ausgebremst oder ohne den nötigen Abstand überholt, von „fahrradfreundlich“ kann also wirklich keine Rede sein.
Doch dies ficht das Landratsamt nicht an. Die Beamten sehen vielmehr durch die parkenden Fahrzeuge einen verkehrsberuhigenden Effekt hervorgerufen, der die Gefahren überwiegt. Auch die erhöhten CO2-Emissionen und die stärkere Lärmbelästigung durch das ständige Stop-and-Go der Autos sind offenbar kein Argument. Das man heutzutage eher auf fließenden Verkehr setzt, um diese Emissionen zu verringern, und zur Verkehrsberuhigung Fahrbahnteiler einsetzt, scheint im Ebersberger Landratsamt ebenfalls unbekannt zu sein.
Das können wir so nicht hinnehmen. Eine Verbesserung der Verkehrssituation muss hier erreicht werden – zum Wohle aller Verkehrsteilnehmer*innen!
Für den SPD-Ortsverein Poing
Markus Brennhäußer, Vorsitzender
Christina P. Tarnikas, Stellv. Vorsitzende